Fetthenne

Aussehen und Herkunft

Botanisch gehört die Fetthenne*, oder auch Serum genannt, der Gattung der Dickblattgewäche, also den Crassulaceae, an. Die Arten, die horstig wachsen, werden im deutschsprachigen Raum als Fettblatt oder Fetthenne bezeichnet. Unter der Bezeichnung Mauerpfeffer sind die Arten genannt, die teppichbildend wachsen. Insgesamt kommen fast 400 verschiedene Arten der Fetthenne vor, die auf der Nordhalbkugel in den subtropischen und gemäßigten Zonen wachsen. Auch in Südamerika und Zentralafrika gibt es vereinzelte Arten der Fetthenne.

Die größte Vielfalt der Fetthenne findet sich allerdings in Nordamerika und auch in Asien. Aus der großen Fetthenne, der Serum Telephium, sind einige Gartenhybride und Sorten, die horstig wachsen, entstanden. Auch in Deutschland ist die Fetthenne mittlerweile Zuhause.

Die Blätter der Fetthenne sind spatelförmig, rundlich und fleischig. Abhängig von der genauen Art der Fetthenne sind sie wirtelig, gegenständig oder wechselständig. Die Fetthenne nutzt ihre Blätter als Wasserspeicher, wodurch sie zu einem wahren Spezialisten für Trockenheit wird. In der freien Wildbahn findet sich die Fetthenne deshalb auch fast immer auf Magerrasen, Dünen, Steppen oder in trockenen Gebirgsregionen. Auf sandigen, steinigen und trockenen Böden fühlt sich die Fetthenne also wohl. Der Großteil der Fetthennen-Arten wachen in der vollen Sonne, einige bevorzugen dagegen ein halbschattiges Plätzchen. Die Fetthennen werden bis zu 70 Zentimetern groß.

Sowohl die teppichbildenden Arten als auch die Fetthennen, die horstig wachsen, bevorzugen drainierte Wachstumsplätze. Die Blüte beginnt, abhängig von der jeweiligen Sorte und Art, in der Regel im Juli und hält bis zum Herbst an. In dieser Zeit sind die Pflanzen äußerst dekorativ. Selbst im Winter sind die Samenstände, überzogen mit Schnee oder Reif, ein wahrer Hingucker im Garten. Die Fetthenne verfügt über endständige, schirmartige Scheindolden, welche bei den hoch wachsenden Sorten silber weiß und rosa gefärbt sind. Auch ein kräftiges Dunkelrot kommt durchaus vor. Schmetterlinge fühlen sich von den Blüten magnetisch angezogen, ebenfalls andere Insekten wie Bienen schätzen die Fetthenne sehr.

Die teppichbildenden Arten tragen kleinere Blüten, welche in gelb und weiß von Juni bis zum August blühen. In Karminrot überzeugt die Sorte mit dem Namen Fuldaglut. Die Fetthenne kann auch an sonnigen und trockenen Plätzen sehr dichte Blüten- und Blattteppiche ausbilden. die Arten der Fetthenne, die eher kleinwüchsig sind, sind im Winter grün und im Herbst färben sie ihr Laub in schillernden Farben. Hier ist von Korrallenrot bis rostbraun nahezu jedes Farbspektrum, je nach Sorte, vertreten.

Verwendung

Die Arten, die teppichbildend wachsen, sind für die Begrünung von Steingärten, Trockenmauern und Dächern sehr gut geeignet. Der Mauerpfeffer*, der gelb blüht, ist zusammen mit dem Sand Thymian*, eine beliebte Kombination um breite Pflasterfugen oder Kiesflächen zu begrünen. Auch für die Gestaltung von Gräbern sind diese Arten der Fetthenne sehr beliebt, da sie sehr genügsam sind. Sie können ohne Probleme auch in flachen Schalen oder Trögen gepflanzt werden. Für Präriegarten und Bauerngarten sind die Fetthennen, die hochwüchsig sind, sehr beliebt.

Im Frühling ist ihr Austrieb sehr attraktiv, und auch im Spätherbst sind die Samenstände noch äußerst dekorativ. Gerne werden sie in Gruppen gepflanzt und mit Ziergräsern*, Sonnenhut* oder Astern* kombiniert.
Darüber hinaus eignen sich die hohen Fetthennen wunderbar, um sie in Kübeln zu pflanzen. Gemeinsam mit Blüten aus Hagebutten, Clematis oder Hortensie können auch tolle Herbst-Kränze aus ihr hergestellt werden. Trocknen die Pflanzen ein, halten sie sich nämlich noch über eine sehr lange Zeit.

Das Schneiden

In der Regel werden die hohen Pflanzen zurückgeschnitten, wenn das Frühjahr anbricht. Denn im Winter sehen die Samenstände einfach noch viel zu schön aus. Keinen Schnitt hingegen benötigen die teppichbildenden Sorten.

Generell handelt es sich hier um Pflanzen, die äußerst langlebig sind. Geteilt werden sie nur, wenn Teppiche oder Horste über die Zeit zu groß geworden sind. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr.

Pflegetipps Fetthenne

Am schönsten sehen die Pflanzen aus, wenn sie kurz gehalten werden. Deswegen sollte auf eine regelmäßige Gabe von Dünger oder Kompost verzichtet werden. Auch bei einer Dürreperiode sollten die Pflanzen nicht zu stark gegossen werden.

Die Vermehrung

Die Fetthenne* vermehrt sich äußert leicht. Wird im Frühjahr ein Teil des Teppichs oder des Horst abgestochen und an einer anderen Stelle eingesetzt, dann verbreitet sich die Pflanze sehr schnell. Um das Dach zu begrünen müssen einige Sprossen des Scharfen Mauerpfeffers auf das Dachsubstrat gegeben werden und danach ausreichend gegossen werden. Die Stiele der Blüten bilden selbst in einer Vase nach kurzer Zeit bereits Wurzeln. Einige Arten säen sich auch selbst im Garten aus und verbreiten sich so automatisch.

Schädlinge und Krankheiten

Unter einer Welkekrankheit leiden die teppichbildenden Sorten ab und zu. Ist dies der Fall sollten die Partien, die abgestorben sind, großzügig entfernt werden. Die Erde sollte vor dem erneuten Pflanzen beziehungsweise dem Nachpflanzen ausgetauscht werden. Mit Grauschimmel haben die höheren Arten öfters zu kämpfen, wenn diese an einem zu feuchten Platz stehen. Ebenfalls ist das Auftreten von Mehltau möglich. Bei den Schädlingen ist besonders auf den Dickmaulrüssler zu achten. Durch ihn werden in die fleischigen Blätter buchtenartige Einkerbungen gebissen.

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