Aspidistra – Die Schusterpalme
Aspidistra – Die Schusterpalme
Die Aspidistra* elatior ist auch unter der Bezeichnung Schusterpalme* bekannt. Doch auch die Namen Metzgerpalme oder Eisenpflanze sind für die beliebte Zimmerpflanze geläufig. Anders als herkömmliche Palmen wächst die Aspidistra krautiger und hat keinen Stamm. Direkt aus dem Rhizom entspringen die ledrigen, dunkelgrünen Blätter der Pflanze.
Die Herkunft der Schusterpalme
Die Aspidistra elatior gehört ihrer Gattung nach zu den Asidistra, also den Schusterpalmen. Diese Gattung umfasst mehr als 90 unterschiedliche Arten. Sie ist beheimatet in der Familie der Asparagaceae, also der Spargelgewächse. Beheimatet ist die Aspidistra in den Wäldern von Japan und China. Dadurch, dass die Aspidistra äußerst robust und ihre Pflege sehr unaufwändig ist, wurde sie schnell zu einer der beliebtesten Zimmerpflanzen Europas. Sie gilt als eine Topfpflanze, die nahezu unverwüstlich ist. In Ladengeschäften, Restaurants und Büros wird die Aspidistra sehr häufig als dekoratives Element genutzt. Auch in der Floristin werden die länglichen Laubblätter häufig als Blattschmuck verwendet.
Der Wuchs der Schusterpalme*
Insgesamt erreicht die Aspidistra eine Höhe von circa 80 Zentimetern. Sie wächst krautig und langsam, außerdem ist sie immergrün. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Palmen, besitzt die Aspidistra keinen Stamm. Die gestielten, speerförmigen und länglichen Blätter der Pflanze entspringen direkt dem Rhizom, das stark kriechend und verholzt ist. Dadurch erhält die Aspidistra ein fülliges und kompaktes Aussehen.
Die Blätter der Schusterpalme
Ein Blatt der Aspidistra besteht aus einem länglichen Stiel, der rund 15 Zentimeter lang ist und über eine große Blattspreite verfügt. Diese hängt elegant über. Die Blätter laufen spitz zu, sind glänzend und dunkelgrün. Es gibt auch Sorten der Aspidistra, die gelb und weiß gestreift beziehungsweise getupft sind.
Die Blüten der Schusterpalme
Die Blüten der Aspidistra befinden sich direkt über der Oberfläche der Erde, da die Stiele der Blüten sehr kurz sind. Die Einzelblüten sind fleischig und glockenförmig. Sie sind rot-braun bis cremefarben gefärbt und entwickeln sich direkt in den Zwischenräumen der Blattstielen nahe am Boden. Insekten dienen der Aspidistra damit nicht als Bestäuber, das übernehmen die Lebewesen am Boden. Befindet sich die Aspidistra in einem Topf, dann blüht diese allerdings nur in seltenen Fällen. Häufig bleiben die Blüten, die gut versteckt sind, gänzlich unentdeckt.
Das Substrat und der Standort der Schusterpalme
Als Standort für die Aspidistra eignet sich ein heller Platz, an dem eine direkte Einstrahlung der Sonne gegeben ist. Ein Fenster, das zum Norden ausgerichtet ist, eignet sich am besten. Allerdings kommt die Aspidistra unter Umständen auch mit weitaus weniger Licht zurecht. Die Pflanze kann auch als Zimmerpflanze an sehr dunkeln Orten aufgestellt werden, allerdings wächst sie an diesen wesentlich gedrungener und langsamer, als an Orten, an denen viel Licht herrscht. Die einzige Ausnahme ist hier die Aspidistra elatior Variegata, die weiß-grün gefärbt ist – diese benötigt unbedingt einen hellen Standort, da ansonsten die Zeichnung der Pflanze verloren gehen kann.
Winterhart ist die Aspidistra nicht, deshalb sollte sie keinen Temperaturen, die geringer als 10 Grad Celsius sind, ausgesetzt werden. Draußen aufgestellt werden kann die Schusterpalme daher nur im Sommer. Steht die Aspidistra in einem Zimmer, sollte dort eine gleichmäßige Temperatur über das gesamte Jahr herrschen. Eingepflanzt werden kann die Schusterpalme in herkömmliche Erde für Kübelpflanzen, es wird empfohlen, hier ein wenig Sand beizumischen. Um eine gute Drainage zu gewährleisten, kann am Boden des Topfes Blähton ausgelegt werden.
Das Gießen der Schusterpalme
Die Aspidistra hat dunkelgrüne und große Blätter, auf deren Oberfläche Wasser in großen Mengen verdunstet. Daher ist es wichtig, die Pflanze in regelmäßigen Abständen zu gießen. Dabei darf es allerdings nicht zur Bildung von Staunässe kommen, auch sollten die Abstände zwischen dem Gießen relativ groß sein. Zwischen den einzelnen Gießvorgängen sollte die Oberfläche vollständig trocknen. Der Wasserbedarf ist im Winter geringer als im Sommer. Doch, auch wenn eine hohe Feuchtigkeit in der Luft und regelmäßiges Gießen von der Pflanze geschätzt wird, so kann die Pflege auch ruhig einmal vernachlässigt werden, ohne, dass die Pflanze direkt eingeht.
Dadurch ist die Aspidistra auch perfekt für Einsteiger in der Zimmerbotanik geeignet. Menschen, die keinen grünen Daumen haben oder ihre Pflanze in einem Durchgangszimmer platzieren möchten, schätzen die Unempfindlichkeit der Schusterpalme gegenüber Temperatur- und Lichtschwankungen, niedriger Luftfeuchtigkeit und Zugluft.
Das Düngen der Schusterpalme
Damit die Pflanze gesund wachsen kann, benötigt die Schusterpalme monatlich eine kleine Menge Flüssigdünger, beigemischt im Gießwasser. Langzeitdünger in Form von Düngestäbchen oder Granulat kann im Frühjahr zu Beginn des Wachstums verabreicht werden. Allerdings sollte stets im Hinterkopf behalten werden, dass der Bedarf an Nährstoffen der Pflanze gering ist. Die Blätter können einreißen, wenn diese zu intensiv gedüngt wird. Mit der Pflege sollte also keinesfalls übertrieben werden.
Das Umtopfen der Schusterpalme
Im Frühjahr kann die Schusterpalme im Abstand von drei oder vier Jahren in ein neues Zuhause umziehen. Ist der Torfballen sehr stark mit Wurzeln durchzogen, ist dies ein Indiz dafür, dass die Zeit für ein Umtopfen gekommen ist. Dies gilt auch, wenn die Rhizome bereits am oberen Rand des Topfes sichtbar sind. In ihrem neuen Topf sollte die Schusterpalme genauso tief sitzen, wie in dem vorherigen Topf. Hat sich Staub auf der Aspidistra abgesetzt, kann diese unter dem Duschkopf einfach abgewaschen werden. Anschließend sollten die Blätter allerdings getrocknet werden.
Die unterschiedlichen Sorten
Seit einer gewissen Zeit haben die Schusterpalmen den Ruf, etwas altmodisch zu sein, weshalb sie heute im Handel oft nicht mehr zu bekommen sind. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren stark gesunken. Besonders unterschiedliche Sorten, wie die Snow Cap mit dunkelgrünen Blättern und weißen Spitzen, die Ginga Giant mit Blättern mit gelben Punkten oder die Milky Way in weiß sind nur noch schwer zu bekommen. Bei der Sorte Lennons Song ist längs über die Mitte des Blattseine weiße Linie zu sehen.
Die Vermehrung
Um die Schusterpalme zu vermehren ist es am einfachsten, wenn die Wurzeln im Frühjahr geteilt werden. Der Wurzelstock muss dazu mit einem scharfen Messer oder der Hand in kleinere Teilstücke zerteilt werden. So können die einzelnen Stücke des Rhizoms einfacher herausgebrochen werden. Wichtig ist, dass mindestens zwei Blätter an jedem Teil des Stocks zu finden sind. Danach können die Stecklinge in Erde eingesetzt und angegossen werden.
Es können in einen Topf durchaus mehrere junge Pflanzen gesetzt werden, dann entsteht eine neue Pflanze, die sehr dicht ist. Wichtig ist, dass das Rhizom möglichst flach in den Topf gesetzt wird, sodass es nur leicht von der oberen Schicht der Erde bedeckt ist. Die jungen Pflanzen sollten dann zu Beginn an einen Platz mit Halbschatten aufgestellt werden, bis sie ihre Wurzeln stabil ausgebildet haben.
Schädlinge und Krankheiten der Schusterpalme
Es können Thripse, Spinnmilben und Schildläuse an der Schusterpalme auftreten. Wenn ein Befall festgestellt wird, kann es helfen die Aspidistra unter der Dusche abzuwaschen. Danach können auch weitere Mittel zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Wenn die Pflanze an einem sonnigen Standort steht, können trockene Bereiche und Flecken auf einen Sonnenbrand hindeuten.
Wenn die Blätter der Pflanze weich und gelb werden, kann es sein, dass die Aspidistra zu feucht ist. Dann sollte das Stauwasser entfernt werden und zwischen dem Gießen das Substrat immer vollständig getrocknet werden lassen.